Kakophonie….! Nein Danke!

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Stimme

Ist Kakophonie Ihr Hobby?

Der bekannteste Kakophon war…..das Ekel, Alfred Tetzlaff. Der war so extrem kakophonisch drauf, dass er schon wieder sympathisch wirkte. 

Schluss jetzt mit der Kakophonie….

Gerhard Schröder äußerte hier nicht seinen Unmut über schlecht klingende Tonfolgen seiner Partei, sondern fokussierte mit Kakophonie die aus seiner Sicht unerträgliche Uneinigkeit seiner Partei. Heutzutage kompensiert Schröder seinen Frust über seine Partei durch eine fünfte Eheschließung. In dem folgenden Artikel soll es allerdings um die variablen Möglichkeiten der menschlichen Stimme gehen, ein Spektrum, das sich zwischen Euphonie und Kakophonie abspielt.

Der Einfluss der Stimme

Lucrezia Agujari wurde wegen Ihrem hässlichem Aussehen „la Bastardella“ genannt. Trotz Ihres Aussehens war Sie eine gefeierte Person. Sogar Mozart hat sie angehimmelt. Der Grund war ihre phantastische Stimme!

Laut einer Umfrage der Zeitschrift GEO (1998) nimmt die Stimmwirkung bei der Beurteilung der Persönlichkeit  einen Anteil von 40% ein. Dies ist bei gebildeten Menschen der Fall. Sinkt der Bildungsgrad der Zuhörerschaft, werden die visuell sichtbaren Kriterien wichtiger.

Auch ganz allgemein trifft die Weisheit „Der Ton macht die Musik“ in fast allen kommunikativen Situationen zu

Also genügend Gründe, sich mit der eigenen Stimme zu beschäftigen, gibt es genug.

„Stimme habe ich, oder habe ich nicht“, könnte nun die eigene Einsicht lauten. Diese Einsicht sollten Sie schnell vergessen. Denn genauso wie Sie Ihr äußerliches Erscheinungsbild optimieren können, kann Ihre Stimme optimiert werden.

Die Stimme macht jeden Menschen zum unverwechselbaren Individuum. Aufgrund der Stimme interpretieren Menschen ganz unbewusst Charaktermerkmale. Dieser Eindruck verstärkt sich, wenn nur die Stimme wahrgenommen wird.

Über die Stimme lassen sich auch bestimmte Gemütszustände ablesen. Stress und Angst verhindern die Feinjustierung unserer Stimmbänder, so dass solche Zustände beim Einsatz der Stimme kaum zu verschleiern sind. 

Wie wichtig Stimme ist, erkennen wir tagtäglich in der Fernseh- und Radiowerbung. Man hat es in der Regel mit tragfähigen, warmen und runden Stimmen zu tun, die angenehm ins Ohr gehen.

Um seine Stimme zu optimieren, bedarf es einigen Trainings. Dieses Training sollte professionell durch einen Stimmtrainer vorgenommen werden. Trotzdem hier einige Tips zum autodidaktischen Vorgehen.

PMP Trainer

Wieviel Oktaven beherrschen Sie?

Frauen und Männer liegen in allen Stimmlagen etwa 1 Oktave auseinander, d.h. die Frauen liegen etwa 1 Oktave über den Männern. Männerstimmen werden in der Regel durch Frauenstimmen dominiert, weil helle Stimmen dunklere Stimmen übertönen. Dunkle Stimmen werden aber als sachlicher und kompetenter wahrgenommen. Die normale Stimme bewegt sich über 2 Oktaven, Ausnahmen schaffen bis zu 3,5 Oktaven, die absolute intergalaktische Ausnahme schafft 4 Oktaven.

Männer werden in die Stimmlagen (von hoch nach tief) Tenor, Bariton und Bass, Frauen in die Stimmlagen Sopran, Mezzosopran und Alt kategorisiert. Wer sich auf diesen Ebenen bewegt, klingt garantiert nicht kakophonisch.

Jetzt kann man natürlich nicht einfach mal aus Mezzosopran nach Sopran wechseln oder von Tenor nach Bass. Aber innerhalb der Stimmlagen können Klangfarbe und Tonhöhe optimiert werden.

Kopfregister und Brustregister, Feinde der Kakophonie.

So unterscheidet man innerhalb einer Stimmlage zwischen Kopfregister und Brustregister. Die meisten ungeübten Redner starten mit ihrer „Kopfsprache“. Die Kopfsprache ist nicht sonderlich resonanzreich, klingt heller und offeriert eher die Unsicherheit des Redners. Ziel eines Redners sollte es sein, ganz bewusst zwischen Kopfstimme und Bruststimme wechseln zu können. Das kann man zu Hause üben – oder auch woanders. Wenn dieses „Umschalten“ geübt wurde, kann jeder Redner diese Technik verwenden, am Anfang seiner Rede die Bruststimme zu wählen. Die Bruststimme hat nicht nur den Vorteil, für die Zuhörer resonanzreicher, dunkler und wärmer zu klingen sondern auch den psychologischen Effekt, dass der Redner selbst schneller zu einer inneren Ruhe findet. Atmen Sie tief aus und sprechen Sie in Richtung Bauch:

„Meine Name ist Renee Ossowski und ich werde heut meine Bauchstimme trainieren“.

Man kennt das von Kleinkindern. Ein schreiendes Kind wird sich mit einem Ohr am Brustkorb der Mutter oder noch besser die des Vaters – falls die Mutter nicht tiefer intonieren kann als der Vater -, schneller beruhigen, vorausgesetzt, im Brustraum werden tiefe Töne erzeugt. 

Eine weitere Möglichkeit Stimme zu optimieren ist regelmäßiges Rede- und Hörtraining. Seine eigene Stimme von extern zu hören, kann bei den ersten Malen etwas seltsam klingen. Aber sehr schnell werden Sie Ihre Stimme auch „extern“ als die eigene identifizieren.

Sie sollten sich über ein ehrliches Feedback Ihrer Angehörigen darüber in Klaren sein, wo Ihr größtes Stimmproblem liegt. Nehmen wir mal an, Sie verschlucken häufig Endsilben und sprechen eher monoton.

Eine gute Möglichkeit, Endsilben vollendet zu betonen, ist das laute Lesen, möglichst mit Tonbandaufnahme, um sich selbst zu überwachen. Dieser Fehler wird sich bei längerer Übung ganz von allein verflüchtigen, weil Ihr Unterbewusstsein diesen Makel registriert und mit der Zeit automatisch reguliert.

Mehr Sprachmelodie zu erzeugen, hat auch etwas mit Phantasie zu tun. Ein Mensch, der lebhaft seine Sprachmelodie den inhaltlichen Informationen anpasst, wird als interessanter und kreativer wahrgenommen.  

Sprechen Sie zum Beispiel jede Woche erneut einen Ansagetext auf Ihren Anrufbeantworter, vorausgesetzt er wird privat genutzt. Lassen Sie sich immer etwas Neues einfallen und versuchen Sie die Situation Sprach melodisch zu spiegeln. Wenn Sie sich dann öfter selbst anrufen, werden sie sehr schnell selbst merken, ob die Sprachmelodie passt oder noch daran gearbeitet werden muss. Haben Sie aber Geduld, man verändert seine Sprachmelodie nicht von heute auf morgen. Lassen sie auch ihre Freunde wissen, was Sie mit den ständig wechselnden Texten bezwecken. Auch aus dieser Ecke wird Feedback nicht lange auf sich warten lassen, insbesondere dann, wenn sich Ihre Sprachmelodie verändert hat.

Denken Sie an unsere beiden Gehirnhälften. Wenn Sie monoton sprechen, also eintönig, dann sprechen Sie nur die linke Gehirnhälfte Ihrer Zuhörer an. Um es Ihren Zuhörern leicht zu machen, müssen Sie auch die rechte Gehirnhälfte ansprechen. Hier werden nicht die nackten Informationen analysiert, wie auf der linken Seite, sondern der Rhythmus und die Modulation Ihrer Stimme. Solange Sie diese Werkzeuge nicht nutzen, schläft die rechte Gehirnhälfte Ihrer Zuhörer. Sie sind der Schuldige, nicht Ihre Zuhörer.

Mit welchen dramaturgischen Effekten erreichen Sie Melodie und Rhythmus?

Hoch und Tief-Schnell und Langsam-Laut und Leise-Pausen (Hier findet der Wechsel statt) 

 Welcher Tenor kann durch den Ton frequentiert werden? Einige Beispiele:

 

Schmeichelnd, sinnlich, dynamisch, gelöst, fröhlich, traurig, erregt, erotisch, kalt, peitschend, hart, grob, sinnlich, spöttisch, fordernd, brutal, spannend, beruhigend, sachlich, pathetisch. trauernd usw.Tip: Nehmen Sie einen kurzen, interessanten Text und lesen Sie diesen Text wieder und wieder laut vor. Allerdings immer mit einem neuen Adjektiv als Hintergrund. Auch auf Partys kann diese Übung viel Spaß bringen. Trägt der Redner allerdings zu dick auf, kommt es zu Diskrepanzen zwischen Ton und Tenor. Er könnte schmalzig, gönnerhaft, arrogant oder gestelzt wirken.  

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Sinnerfassende Einheiten

Wir Menschen sprechen nicht mit Punkt und Komma, sondern in  sinnerfassenden Einheiten (Items). Zwischen den sinnerfassenden Einheiten finden die Pausen statt.

 Beispiel:

„Ich bin letzte Woche in den Wald gegangen und habe Pilze gesammelt“

Nicht zwischen allen sinngebenden Einheiten ist es ratsam, die Melodie oder den Rhythmus zu ändern. Man könnte meinen, „in den Wald gehen“ und „Pilze sammeln“ durch ändern der Melodie „gehirngerechter“ zu betonen. Ton und Tenor sollten aber immer zueinander passen. Zu große Diskrepanzen zwischen Ton und Tenor einer Rede führen zu Irritationen oder sogar Spott.

Wenn man z.B. den ersten Teil unseres Beispiels mit gedämpfter spricht „Ich bin letzte Woche in den Wald gegangen“ und dann sehr laut „und habe Pilze gesammelt“ sagt, werden sich die Zuhörer eher erschrecken, als dass Sie dadurch die rechte Gehirnhälfte aktivieren. Ton und Tenor sind nicht konsistent (in sich nicht widerspruchsfrei).

Beispiel:

„Als ich vor einer Senke rechts abbiegen wollte, hörte ich Geräusche, die mir Angst machten!“

In diesem Beispiel drängt sich bei der zweiten sinngebenden Einheit „hörte ich Geräusche, die mir Angst machten“ ein Rhythmus- und Melodiewechsel geradezu auf. Durch Verlangsamung meines Redeflusses nach dem ersten Komma im Satz und Dämpfung meiner Stimme „h-ö-r-t-e  i-c-h  G-e-r-ä-u-s-c-h-e“ werde ich im letzten Teil die Redegeschwindigkeit und Lautstärke erheblich erhöhen „die mir Angst machten!“. Außerdem dramatisiere ich den letzen Teil, in dem ich Spannung erzeuge.

Sprechgeschwindigkeit
Dieses Bild dirigiert die Modulation der Stimme

Es kommt also darauf an, dass Melodie und Rhythmus, sowie dramaturgischer Tenor zur Rede passen. Nur dann erzielen Sie Wirkung. In meinem Rhetorik Seminar werden entsprechende Übungen vorgenommen.

 

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