PMP Zertifikat oder SCRUM Master?

DSVGO konform! Falls es gefällt, belohne den Autor! Teile diesen Beitrag!

PMP Zertifikat oder SCRUM Master, ist eine Frage des Anspruchs. Allerdings ist die PMP Zertifizierung nicht das eigentliche Äquivalent des SCRUM Masters, das ist der PMI ACP. Nahezu alle Themen des PMI ACP werden im Rahmen der PMP Zertifizierung an der Oberfläche abgehandelt. Der Schritt zum PMI ACP ist danach nur noch ein kleiner Schritt. Zudem dient das PMP Zertifikat auch der Zulassung zum PMI ACP.

Mit der PMP Zertifizierung erhalten Sie allerdings ein vertikales Fundament, „The Wall“, das inhaltlich dem Scope eines Studiensemesters nahekommt. Wie gesagt, ist eine Sache des Anspruchs. 

Es gilt die Maxime: "Wer PmBok Guide kann, kann sehr schnell ein agiles Framework! Wer nur agil kann, hat einen langen Weg vor sich, PmBok zu können!"

PMP Zertifikat oder SCRUM Master? Ken und Jeff lassen sich inspirieren!

„Ken, „Phasen eines Projektlebenszyklus“, hört sich doch irgendwie altbacken an. Und „Phasen“ implizieren ewig lange Entwicklungszyklen. Das kennen wir doch, da werden Phasen definiert, die dauern Monate bis Jahre. Wie soll denn da auch eine sinnvolle Überwachung des Fortschritts stattfinden. Die Ressource meldet 50% fertig, der Projektleiter interpretiert 50% an Anforderungen, die Ressource 50% des Aufwands. Oder 50% sind für die Ressource anders einzuschätzen als 50% für den Projektleiter…..das ist doch Käse!“

„Du hast recht Jeff. Aber ich habe im Kapitel Kostenmanagement im PmBok Guide, den Prozess „Kosten steuern“ nachgelesen. Da wird das Earned Value Management (EVM) oder die Earned Value Analyse(EVA) beschrieben. In diesem Kontext wird allerdings wärmstens empfohlen, Phasen maximal zwei Wochen dauern zu lassen. Diese Relationen sollen auch auf die Arbeitspakete umgesetzt werden. Nur auf Basis dieser Vorgehensweise, lassen sich realistische Aufwandsschätzungen durchführen und im Anschluss auch überwachen. Ist doch klar, ein Arbeitspaket, dass 6, 8 oder sogar 12 Wochen dauert, lässt sich doch nur ganz schlecht schätzen, was die Fertigstellung angeht. Aber ein Arbeitspaket, dass zwei Wochen dauert, lässt sich sehr gut schätzen und zudem lässt sich ein gemeinsamer View zwischen Ressource und Projektmanager auf die Bewertung vereinbaren. Und ganz nebenbei: „Wenn man die Arbeit in kleinere Stücke aufteilt……man macht sich viel mehr Gedanken, wie dieses Arbeit erledigt werden kann.“

„Das hört sich nicht schlecht an Ken. Kleine Arbeitsabschnitte lassen sich auch viel besser adaptieren, als so ellenlange Phasen. Aber warum wird das in der Praxis nicht umgesetzt, wenn es doch immer mehr PMP Projektleiter gibt?“

„Na ja, meine Erfahrung ist, das Zertifikat dient nur als Aushängeschild. In den wenigsten Unternehmen findet kein echter Rollout statt. Außerdem gehört zum Earned Value Management ein sehr hoher Reifegrad im Projektmanagement. In den meisten Unternehmen findet man den nicht vor. EVM benötigt zum Beispiel eine professionelle Software wie MS Project. Und MS Project wird in den meisten Unternehmen nur benutzt um schöne Pläne zu machen, sie auszudrucken und an die Wand zu pinnen.“

Werbung für Seminare
Renee Ossowski schult die PMP Zertizierung seit der Version 3th und MS Project seit der Version 4.0.

„Und können wir dieses Wissen irgendwie in unserem Manifest umsetzen?“

“ Ich denke schon. Kurze Entwicklungszyklen sind das Zauberwort. Ich bin bei der Army immer lieber gesprintet, als Marathon zu laufen. Nennen wir eine Phase doch einen Sprint! Hört sich gut an, suggeriert zügiges Arbeiten und in der Kürze liegt die Würze!“

„Super Kent, Deine Ideen sind unbezahlbar. Aber „Earned Value*“ impliziert doch auch, dass quasi ein Wert verdient wird? Darauf könnten wir doch auch unseren Fokus richten.“

„Ja  richtig. Jeder Sprint sollte schon einen Wert erbringen. Das legt auch psychologisch den Fokus des Teams auf eine Wertorientierung. Und da wir dem Kunden aufgrund unserer adaptiven Vorgehensweise keinen endgültigen Zielzustand aufzeigen können, können wir dem Kunden aber alle zwei Wochen einen – wie nennt der PmBok Guide das – einen Liefergegenstand vorstellen, der einen Wert bildet und dem Kunden den Fortschritt aufzeigt. Welcher Kunde erteilt schon gerne Budgetfreigaben, wenn er nicht den Ansatz einer Wertschöpfung zu sehen bekommt.“

„Liefergegenstand ist aber auch ein Begriff, der in unserem Kontext nicht richtig passt. Wie wäre es mit Inkrement?“

„Suppa Jeff, wir sind das agile Dreamteam! Wir sprechen also von inkrementeller, Wert orientierter Vorgehensweise.“

„Wir wollen mal fair sein…..der PmBok Guide liefert uns aber auch ganz schön Input!“

Fortsetzung folgt! Ken und Jeff sind in Hochform! Es lassen sich immer mehr Aspekte im PmBok Guide finden, die sich sehr schön adaptiv in agile Entwicklungsansätze einbringen lassen.

 

* Nur als PMI Mitglied haben Sie Zugriff auf die PMIstandards+

DSVGO konform! Falls es gefällt, belohne den Autor! Teile diesen Beitrag!

Schreibe einen Kommentar