Macht als Positionsmacht oder im Rahmen……? Macht, egal in welchem Rahmen, macht war schon immer ein Bestandteil aller menschlichen Kulturen. Im unserem Zeitalter jedoch spielt sich Macht hauptsächlich im Rahmen der Berufsausübung ab. Und darum soll es hier gehen.
Der PmBok Guide 6th bildet die Grundlage für die Zertifizierung zum Project Management Professional. Auf der Seite 63 findet man eine stattliche Aufzählung an Formen der Macht. Obwohl mir die die einzelnen Formen alle irgendwie bekannt sind, war ich doch überrascht,
diese ganze Liste von Möglichkeiten der Machtausübung in ihrer ganzen Komplexität vor mir zu sehen. In den folgenden Artikeln sollen die einzelnen Möglichkeiten der Machtausübung näher beleuchtet werden.
Grundsätzlich, impliziert wohl für das Gefühl der meisten Menschen, der Begriff „Macht“, übt Autorität aus im Sinne von Autoritär. Dies entspricht allerdings nicht der Realität. Allein die Liste der 15 Möglichkeiten Macht auszuüben, widersprechen einem einseitig autoritären Kontext. Ob bspw. die positionsbezogene Macht autoritär, kooperativ, partizipativ oder laissez fair ausgeübt wird, entscheidet derjenige, der die Rolle innehat. Dies wird auch in meinem Artikel zu Hersey und Blanchard deutlich, indem die Macht Motivation von Führungskräften näher beleuchtet wird.
Macht als Positionsmacht
Hierbei handelt es sich zurzeit wohl noch um die häufigste Form der Machtausübung. Der Dienstgrad oder die formale Position als Projektmanager (Projektorientiert; PmBok Guide 6th, S.47) oder Linienmanager, ist i.d.R. mit Positionsmacht ausgestattet. In vielen Bereichen wird diese Art der Macht auch nie aussterben, was meiner Ansicht nach auch keinen Sinn machen würde. Ein Zugführer einer Polizeieinheit, wird im Einsatz wohl kaum über demokratische Abstimmungen Entscheidungen herbei führen. Auch in zivilen Umgebungen, halte ich die positionsbezogene Macht für absolut notwendig. Allerdings wird in vielen Bereichen Macht nicht sinnvoll angewendet. Das sieht man in letzter Zeit insbesondere in der Politik.
In Einzelfällen muss Positionsmacht auch autoritär ausgeübt werden. Es wird immer Menschen geben, die nur autoritär führbar sind. Und ich habe den Eindruck, das die Anzahl dieser Klientel, exponentiell steigt.
Das auch Macht als Positionsmacht situativ unterschiedlich angewendet werden muss, das trifft die Kernaussage von Hersey und Blanchard.
In agilen Umgebungen schwindet die positionsbezogene Macht. Zumindest in der Theorie. Der SCRUM Master bspw., ist als Primus inter pares nicht befugt, mit Anweisungen und dem Anspruch auf Ausführung zu führen.
Informationsbezogene Macht
Auch da wo Informationen erfasst oder verteilt werden, entsteht Macht. Eine destruktive Form dieser Macht wäre, der Informationsrückbehalt für bestimmte Stakeholder. Auch die zeitliche Reihenfolge der Informierung der Stakeholder kann unterschiedliche Informationszustände erzeugen. Nicht umsonst gibt es den uralten Spruch, „ich weiß etwas, was Du nicht weißt“, der gegenüber dem Nichtwissenden, eine gewisse Schadenfreude impliziert.
Schon die sieben Manipulationsgesetze von Joseph Kirschner sahen in dem gezielten Rückbehalt von Informationen ein Werkzeug der Manipulation und Festigung der eigenen Machtposition.
In der PMP Prüfung werden keine destruktiven Methoden präferiert. Also bspw. die Disziplinierung eines Team Mitglieds durch Informations-Rückbehalt.
Macht durch Identifikation
Vorbilder beeinflussen Menschen. Im Guten wie auch im Schlechten. Schon in der Kindererziehung ist die Vorbildfunktion der stärkste Hebel. Auch in agilen Umgebungen hilft die Vorbildfunktion eine gewisse informelle Autorität zu erzeugen. Allein ein gutes Vorbild darzustellen, reicht aber nicht aus. Es gehören noch andere Persönlichkeitsmerkmale dazu, Autorität aufzubauen. Fehlen wichtige Merkmale, kann es durchaus für Respekt reichen, Respekt allein erzeugt aber noch keine Autorität.
- Situationsbezogene Macht
- Macht durch Wissen