Kanban: Haben Sie in Köln schon mal Pommes mit Currywurst gegessen?

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Pommes

Kanban kann man nicht essen!

Ich schon! Nein, natürlich nicht Kanban! Aber Currywurst in Köln. Und ich war begeistert! Nicht weil die Currywurst besser schmecken würde als in Berlin oder München. Nein, es war die Geschäftsidee die mir gefiel. Hier handelte es sich nicht um so eine mickrige Pommesbude wie im Kölner Tatort, wo Max Ballauf und Freddy Schenk während einer Currywurst und nen Pils einen Mord aufklären. Der Laden den ich meine, hatte ein gehobenes Ambiente und größtenteils Nicht-Polizeibeamte als Klientel. Edle längere Holztische auf etwa 70 qm Fläche vor einer Panoramaglaswand auf der linken Seite und etwa sieben oder acht aus der Gesamttheke herausragende Einzeltheken, auf der rechten Seite. Das Lokal war rappelvoll, etwa 120 – 140 Pommes Ästhetiker.

Es sollen etwa 23 Arten an Pommes existieren. Wenn ich mich recht entsinne, gab es an jeder Theke zwei bis drei Pommesarten mit verschiedenen Macharten an Currywürsten, die dann auch noch mit diversen Soßen in kleinen Bechern gereicht wurden – drei verschiedene Soßen zu jeder Portion. Wenn Ballauf und Schenk dort speisen würden, würden sie sicherlich keine Morde mehr aufklären. Das Stehambiente am Rhein, wirkt dann ähnlich wie ein Daily SCRUM – passiert auch im Stehen, allerdings ohne Anschreiben – oder doch mit Anschreiben?

KANBAN System

Jede Einzeltheke war mit einem eigenen Vorrat an Pommes, Würsten und Soßen ausgestattet. Da die einzelnen Theken unterschiedlich frequentiert wurden, kam es natürlich auch zu unterschiedlichen Verbräuchen. D.h., dass die beiden Logistiker – eine quasi vorgelagerte Produktionsstufe, die  per pedes unterwegs waren und im Backstage Bereich Soßen anrührten und Pommes schnibbelten, mussten nie alle Theken gleichzeitig mit Nachschub versorgen, sondern je nach aktueller Verbrauchslage und Anforderung (anhand einer Karte mit den Bestellungen = Kanban) liefern.

Das Tolle ist, dass das Management über die Erfassung der Verkaufsmengen ziemlich genau prognostizieren kann, welche Mengen an Würsten, Pommes und leckere Soßen, an welchen Theken an bestimmten Tagen benötigt werden. So etwas nennt man in Produktionsbereichen „Bedarfsorientiertes MRP (Material Requirements Planning)“. Über dieses System spart man richtig Geld.

Und nicht nur das! Auch auf individuelle Kundenwünsche kann hier Rücksicht genommen werden, da über die Diversifizierung über mehrere Theken weit mehr Flexibilität möglich ist als über eine zentralisierte Ausgabe. Bspw. geht Freddy Schenk von vornherein an die Theke mit den fetten Currywürsten und der Mayonnaise mit 80% Fettgehalt, Ballauf dagegen an die Theke mit den Pommes aus  dem Backofen und der Currywurst aus Soja. Auch hier spiegelt sich die „Bedarfsorientierung“. Man nennt das Ganze auch Pull Orientierung. Man haut die Produkte nicht einfach raus auf den Markt (Push-Mechanismus) sondern gestaltet das Ganze Nachfrage – orientierter. 

PmBok Guide 6th und Bedarfsorientierte Terminplanung

Auch PMI hat im neuen PmBok Guide die „Bedarfsorientierung“ für das Projektmanagement entdeckt. PMI beschreibt ein Kanban System, das auf einer Kombination der „Theorie of Constraints“ von Elihua Goldratt sowie „Lean Manufacturing“ beruht. PMI trägt hier den adaptiven/agilen Methoden Rechnung, die eher auf kurze Sicht steuern.

Falls sie jetzt noch einen Fachartikel lesen wollen, der Bedarfsorientierung nicht vor dem Hintergrund einer Pommes und Currywurst Analogie beschreibt sondern aus Sicht einer professionellen Produktion, dann nutzen Sie diesen Link:

https://www.euautomation.com/de/automated/article/bedarfsorientierte-planung

Wollen Sie dagegen wissen, wie Sie tolle Pommes Frites in den unterschiedlichsten Varianten selbst herstellen, dann benutzen Sie bitte den nächsten Link:

http://www.fryerguide.com/de/pommes/

 

Eine Prüfungsfrage in der PMP Zertifizierung könnte lauten:

Schenk und Ballauf wollen  essen gehen. Schenk reicht ein Standard – Essen. Ballauf will sehr dezizdiert auswählen und frisch zubereitetes Essen. Die Beiden gehen zu

a) McDonalds

b) in eine Pommes Bude

c) in ein PULL orientiertes Restaurant

d) in ein PUSH orientiertes Restaurant

 

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